Frühlingskräuter

Bärlauchnudeln

Es grünt so grün…….

Wohlschmeckend, frisch und gesund, ob Bärlauch, Löwenzahn, Giersch oder Vogelmiere, sie sind mit ihrem frischen Grün die ersten Boten des Frühlings. Viele heimische Wildpflanzen, die besonders im Frühjahr voller Vitalität sprießen, werden immer noch als Unkraut verkannt. Dank ihrer Inhaltsstoffe wecken sie unsere Lebenskräfte und bringen unseren Organismus nach dem langen Winter wieder so richtig auf Trab.

Die medizinische und kulinarische Verwendung wildwachsender Kräuter ist so alt wie die Menschheit. Schon Hippokrates beschäftigte sich intensiv mit diesen Kräutern. Im Europa des Mittelalters gehörte das Sammeln wilder Kräuter zum Alltag der Landbevölkerung und klösterliche Kräutergärten waren berühmt für ihre Pflanzenvielfalt. Manchmal war die Verwendung von Wildkräutern mit Fasten- und Reinigungsriten verbunden.

Die Generation unserer Großeltern erinnert sich heute noch an den feinen Geschmack und die Heilwirkung von Frühlingskräutern. Damals war es völlig normal Kräuter zu sammeln und aus Unkräutern Delikatessen und Heilmittel zu zaubern. Der Trend zur Verwendung von Unkraut nimmt wieder zu und selbst auf Speisekarten der gehobenen Gastronomie tauchen Gerichte wie Sauerampfer- und Bärlauchsuppe oder Gierschaufstrich und Löwenzahnsalat wieder vermehrt auf.

Unsere heimischen, wild wachsenden Frühlingskräuter sind kostbare Geschenke der Natur und wahre Kraftpakete sogenannte „Superfoods“ für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.

Die meisten Kräuter sind reich an Vitamin C und besitzen wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie beinhalten viele sekundäre Pflanzenstoffe, die zu den bioaktiven Stoffen zählen. Das sind Inhaltsstoffe ohne Nährwert, aber mit gesundheitsfördernder Wirkung. Außerdem kurbeln sie den Stoffwechsel so richtig an und vertreiben Frühjahrsmüdigkeit.

Das Gänseblümchen, darf in keinem Frühlingskräuteraufstrich fehlen. Es wirkt blutreinigend und saniert den Darm. Spitzwegerich ist ein beliebtes krampf- und schleimlösendes Hustenmittel und wirkt bei Insektenstichen entzündungshemmend. Zusammen mit Bärlauch, Giersch und Schnittlauch gemischt ergibt es eine pikante Wildkräutervariante für Aufstriche und Salate.

Der Giersch oder Erdholler wird wohl zum lästigsten aller Gartenunkräuter abgestempelt, da seine langen weißen Wurzeln als nicht ausrottbar gelten.

Sein feiner Geschmack von Sellerie, Karotte und Pastinak ist in Salaten, Aufstrichen, Pesto und Suppen herzlich willkommen.

Der Löwenzahn ist allen ein Begriff. Wer hat noch nie Löwenzahnhonig oder “Röhrl-Salat” verkostet? Löwenzahn unterstützt den Stoffwechsel, da die enthaltenen Bitterstoffe Appetit und Verdauungssekrete anregen.

Die Vogelmiere oder Hühnerdarm ist ein „Unkraut“ das überall zu finden ist. Schmeckt wunderbar in Salaten oder Pesto und stärkt zudem das Immunsystem.

Die Brennnessel ist eine wahre Wunderpflanze. Sie wirkt blutreinigend, entgiftend und enthält neben Eisen viele sekundäre Pflanzenstoffe. Blanchiert wird die Brennnessel in Spinat, Kräutersuppen, Saucen oder Nockerl verwendet. In grünen Smoothies und als Tee ist die Pflanze ein richtiger Energiekick.

Kerbel riecht etwas nach Anis, regt die Verdauung und den Kreislauf an und sollte roh verwendet werden. Kerbel ist Hauptbestandteil der grünen Soße und ist für Fischgerichte, zu hellem Fleisch, Eiergerichten, Kräuterbutter, Salatsoßen und Suppen sehr zu empfehlen.

Sauerampfer weckt Kindheitserinnerungen in uns. Die Pflanze enthält viel Vitamin C, wirkt schleimlösend, entzündungshemmend, harntreibend und leberstärkend. Verwendet werden nur frische, junge Blätter aufs Butterbrot, aber auch zu Salat und Suppen.

Natürlich darf Bärlauch im Reigen der Frühlingskräuter nicht fehlen. Jeder kennt seinen feinen Knoblauchgeschmack im Bärlauch Pesto, in Aufstrichen, in Suppen, in Eierspeisen oder Nudelgerichten? Dieser Frühlingsbote hemmt Entzündungen und kann den Cholesterinspiegel senken.

Kräuter und Unkräuter gehören nicht nur im Frühling zu den beliebtesten und pfiffigsten Würzmitteln, sie sind auch kulinarisch und gesundheitlich von höchster Bedeutung.

Die Natur hat wieder angerichtet und wir können nach Lust und Laune zugreifen.